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Mexiko

Hallo zusammen

Die Zeit in der Baja California ist jetzt vorbei und wir haben mit der Fähre nach Topolobampo auf Festland gewechselt. Unser Tour mit dem Zug in die Cayons Barranca del Cobre startete in El Fuerte. Grisu haben wir auf einem sicheren Platz geparkt und wir sind mit dem Cheppe Express Richtung Bahuichivo. Übernachtet haben wir in einer von Raramuri‘s geführten Ökolodge. Die Lodge war richtig authentisch und die Familie sehr freundlich. Leider war die Nacht sehr kalt und in diesen Steinhäusern fiel die Temperatur auf 5 Grad. Auf die Zähne beissen war angesagt, das Wasser lief nicht mehr dafür aber unsere Nasen. Mit Mario unserem Hausherrn machten wir eine kurze Wanderung in seine Höhle. Er erzählte uns er sei hier der Schamane. Wir haben genickt und es einfach zur Kenntnis genommen. Weiter ging es nach Divisadero. Hier übernachteten wir in einem Hotel mit wunderbarem Ausblick über den Urique- , Tararecua- und den Copper Canyon. Eine Woche vorher war hier der Ultra Marathon Caballo Blanco, 80 km mit Sandalen und traditioneller Kleidung über Stock und Stein durch die Canyons. Die Siegerzeit war 6 Std. 12 min 53 s. Wir besuchten den Adventure Park Barranca del Cobre, er war ganz nach unserem Geschmack. Wir buchten die Zipline Tour mit 7 verschiedene Zipline von 140m bis 1120m Länge. Dazu gehörten noch zwei Hängebrücken von über 130m. Natürlich reichte uns das noch nicht und wir buchten auch noch den Via Ferrata. Der Klettersteig sollte ca. 1.5 Std. in Anspruch nehmen. Im Vergleich zu unseren war er eher einfach und wir waren nach 40 min schon am Ziel. Die Tour hat aber auch richtig Spass gemacht. In diesem Gebiet leben heute noch geschätzte 14‘000 Tarahumara. Genau kann das aber niemand sagen, da sie nicht registriert sind. Sie nennen sich auch Raramuri, was soviel heisst wie „Läufer“ oder „der gut zu Fuss ist“. Viele von Ihnen haben noch nie einen Weissen gesehen. Traditionell basiert ihre Wirtschaft auf Tauschhandel. Am meisten Hilf ihnen, wenn man ihre Produkte kauft und nicht wenn man ihnen einfach Geld gibt. Wir hoffen sie können noch lange so leben wie sie es gewohnt sind. Von Divisadero fuhren wir mit dem Cheppe wieder nach El Fuerte zurück zu unserem Grisu. El Fuerte ist ein schönes kolonial Städtchen und es lohnt sich hier einen Tag zu verbringen.

Wir haben El Fuerte in Richtung Mazatlan verlassen. Der Weg führte uns an der Küste weiter südlich nach Tepic. Nach vielen Kilometern in Mexiko sind wir an vielen schönem Orten vorbei gekommen. Doch plötzlich begann die schlimmste Woche unsere ganzen Reise. Unser zuverlässiger Freund Grisu fing in Mitten einer abgelegenen Bergstrecke an zu zicken, ohne ersichtlichen Grund. Wir hatten Druckverlust auf unserem Bremssystem. Das hatte zur Folge, dass die Bremsen nur noch bedingt funktionierten. Mit viel Vorsicht manövrierte Marc uns sicher ca. 500 km über die Berge nach Morelia. Im Internet haben wir gesehen, dass es da eine offizielle Mercedes Garage für Trucks hat. Zwei Tage später haben wir Grisu in der Garage parkiert. Unsere Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Nach 3 Tagen alles losschrauben, war dann plötzlich der Kompressor defekt.  Man sagte uns, die Teile würden nicht verfügbar sein. Ein Horror Scenario, da wir eine Woche zuvor unsere Fähre gebucht haben und wir zur Abwicklung ca. am 11. April in Veracruz sein sollten. Marc konnte zum Glück der Larag in der Schweiz anrufen und um Rat fragen. In all der Hektik ist mir mein Handy abhanden gekommen, was auch nicht gerade für gute Stimmung sorgte. Nach langem Hin und Her hat Marc das Mechanikerkombi übergezogen und dem mexikanischen Zeitgefühl Beine gemacht. Schlussendlich stand er mit 5 Arbeiter der Garage in der Grube. Diese schwitzten weil Marc ihnen immer neue Angaben machte. Die Ersatzteile welche wir brauchten um den Schaden zu beheben hatten wir zum Glück selber dabei. Wie wir dachten, war es nicht der Kompressor. In einer Luftleitung war ein Loch und dadurch entstand das Problem. Morelia wäre eigentlich eine schöne kolonial Stadt, uns ist aber die Lust vergangen, sie gross zu erkunden. Nach 5 Tagen konnten wir zum Glück unsere Reise wieder fortsetzen, so dass wir hoffentlich rechtzeitig Veracruz erreichen. Am 20. April wird Grisu Mexiko verlassen. Leider konnte unser Nervenkostüm noch nicht auf Erholung schalten. Hier in Mexiko ist das Reisen nicht immer so angenehm, überall sind Militärkontrollen wegen Drogen und Waffen und die korrupte Polizei macht es auch nicht besser. Die ewigen Diskussionen werden auf Dauer sehr mühsam. Wir haben uns entschieden nur noch auf den Mautpflichtigen Strassen zufahren. Nach ein paar Tagen in San Juan del Rio, auf einem gemütlichen Platz bei einer netten Familie haben wir unser Nervenkostüm wieder aufgeladen. 

Mit vollen Batterien ging die Fahrt Richtung Mexiko City weiter. Wir haben uns in einem Vorort niedergelassen, um mit dem Taxi ins Zentrum zu fahren. In einem schönen Hotel haben wir uns für zwei Tage einquartiert. Wir waren über Osten in der Stadt, mit uns noch viele andere. Die Stadt war voll und gefühlt waren pro Besucher mind. ein Polizist. Die Stimmung in der Stadt war aber sehr entspannt. Die Mexikaner sind ein sehr freundliches Volk, aber viele Leiden unter ihrer politischen Situation. Unsere nächste Station waren die Pyramiden von Teotihuacán. Die Sonnenpyramiden gehören zu den grössten Bauwerken im vorspanischen Mittelamerika. Auf jeden Fall sind sie einen Besuch wert. Weiter ging es zu den Vulkanen. Wir übernachteten am Fusse des Popocatépetl und des Iztaccihuatl auf 3800m. der Popocatépetl raucht momentan ordentlich. Puebla haben wir umfahren weil wir den Weg nach Veracruz einschlagen mussten. Am 11. war unser Termin das Auto am Hafen abzugeben, damit es dann rechtzeitig auf die Fähre verladen werden kann.

Marc hat heute die Erlaubnis erhalten nach Cancun weiter zu reisen, ohne unseren treuen Begleiter Grisu. Er steht auf dem Hafengelände, die Zoll- und Drogenkontrolle ist abgeschlossen. In der Stadt wird im Moment alles saniert. In ca. 1-2 Jahren ist Veracruz sicher ein mexikanisches Schmuckstück. Unsere letzten Tage verbringen wir in Cancun, bevor es dann Ende April wieder in die Schweiz zurück geht.

Liebe Grüsse 
Claudia und Marc