Die Atlantikküste


Am 26. November haben wir Bordeaux Richtung Atlantikküste verlassen. Die Wetterprognosen standen schlecht. Glücklicherweise haben wir die „Dune du Pilat“ vor dem nächsten Regen erreicht und wir konnten die Dünen besuchen. Die Wanderdünen sind einen Besuch wert. In der Saison haben diese Idee aber alle die sich in dieser Gegend aufhalten. Auf einer Tafel am Eingang steht, die jährliche Besucherzahl sei 2 Mio., jetzt im November waren es ca. 20 Personen. Unser Weg führte weiter der Küste entlang. Das Wetter wurde immer stürmischer, windiger und feuchter. Wir machten Halt in Contis Plage und Capbreton. Hier sind die Wellen für die Surfer auch jetzt im November ein Muss. Für uns war es cool anzuschauen, aber die ganze Gegend ist jetzt ausgestorben. Wir freuen uns auf San Sebastián.

Dune du Pilat
Contis Plage und Capbreton

Auf dem Stellplatz von San Sebastián angekommen nehmen wir unsere Regensachen mit und machen uns auf den Weg in die Stadt. Entlang der endlosen schönen Bucht hat man auf den ersten Blick das Gefühl, alles unverändert. Leider ändert sich das beim Zweiten, Corona hat auch hier deutliche Zeichen von Veränderungen hinterlassen. Die schöne Altstadt ist, gemäss unseren lieben Freunden Iker und Vitali, nur noch für Touristen. Früher war sie ein Ort der Begegnung, bunt gemischt mit den typischen Tapasbars. Heute nehmen Souvenirgeschäfte immer mehr überhand. Aber natürlich hat die Stadt vieles mehr zu bieten und sie ist auf jeden Fall einen Besuch wert. Mit unserer guten Laune, über das Wiedersehen mit Iker und Vitali kam auch das schöne Wetter zurück. Bei schönstem Sonnenschein fuhren wir mit der „Funicular Monte Igeldo“ aus dem Jahr 1912 auf den Aussichtspunkt. Der Blick über die Bucht ist fantastisch. Wir haben 3 Tage das Stadttreiben genossen bis wir Richtung Bilbao und Santiago de Compostela weiter pilgerten. 


Die schöne aber rauhe Küste von Bilbao nach Santiago de Compostela fuhren wir möglichst nahe am Meer entlang. Das Wetter war besser als erwartet. Bilbao haben wir ausgelassen. Das eindrückliche Guggenheim-Museum besuchten wir das letzte Mal, für jeden sehr zu empfehlen. Wir haben sehr schöne Übernachtungsplätze gefunden, mit Blick aufs Meer.


Nach 2194 km sind wir in Santiago de Compostela angekommen. Man kann schon sagen wir sind gepilgert, unser Reisetempo entspricht nämlich so gar nicht dem was wir uns gewohnt sind. Eigentlich ist es aber äusserst angenehm. Wir stellen uns immer die Frage, gefällt es uns hier, oder fahren wir weiter. Santiago de Compostela ist aber definitiv eine Pilgerstadt. Am Sonntag war die Altstadt recht voll und alles dreht sich um die Kathedrale und den Camino. Die Schlange für eine Besichtigung kann man mit dem Menschenauflauf beim Petersdom in Rom vergleichen. Wir sind auch da nicht in die Schlange gestanden. Die Altstadt ist schön, aber wie viele andere. Auf dem Hügel hinter der Altstadt ist eine riesige „Cidade da Cultura“ entstanden. Die wollten wir unbedingt besuchen. Das Wetter wollte nicht wie wir, es regnete und stürmte 2 Tage lang. Wir haben angefangen Weihnachtsguetzli zu backen. Glücklicherweise hat es dann doch noch aufgehört und wir sind sofort losgelaufen. Es ist ein eindrücklicher Bau, mit grossen Begegnungszonen. Im Sommer ein schöner Platz zum verweilen. Heute war ein Teil davon ein Impfzentrum. Morgen verlassen wir Spanien und überqueren die Grenze nach Portugal.

Liebe Grüsse 
Claudia und Marc