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Toronto und der Trans-Canada-HWY


Hallo zusammen

Montreal haben wir schon weit hinter uns gelassen. Eigentlich wollten wir in Ottawa einen Zwischenhalt einlegen, schliesslich ist Ottawa die Hauptstadt von Canada. Wir mussten aber feststellen, dass die Stadt noch schlechter für Reisende eingerichtet ist wie Quebec. Es hatte weder Stellplätze noch Parkplätze und die grossen Parkplätze sind im Moment Rüstplätze für die vielen Baustellen. Gefühlt wird die ganze Stadt umgekrempelt. Wir haben es versucht, sind aber gescheitert. Stadtbesichtigung wie zu alten Zeiten, durchfahren, Foto machen und abhacken. Obwohl es wäre noch schön gewesen etwas mehr von der Stadt zu sehen.

Weiter ging die Fahrt Richtung Niagara Fälle. In einem gemühtlichen Städtchen Namens Perth haben wir wieder einmal an einem kleinen Hafen unsere Nacht verbracht. Auf unserer Fahrt haben wir Ortsnamen wie, Wales, London, Amsterdam, New Glasgow, Woodstock, Zealand, London oder Brooklyn durchfahren oder gestreift. So gesehen haben wir schon verschiedene Kontinente gequert. Wir wollten zuerst zu den Niagara Fällen und haben deshalb Toronto umfahren. Die Strecke um die Stadt betrug etwas mehr als 70 km und in jede Himmelsrichtung hatte es mindesten 8 bis maximal 18 Spuren. Das wäre ein Eldorado für unsere Klimakleber. In der Nähe der Falls haben wir auf einen Camping übernachtet. Es stand einmal putzen, waschen und Autoservice auf der to do Liste. 
Zu den Niagara Fällen konnten wir mit dem Velo fahren. Der Tag war ideal, wenige Touristen und das Wetter wurde immer klarer. Die Fälle sind wirklich schön und wir haben uns touristisch ein wenig ausgetobt, hinter den Fällen, auf dem Tower und im Power Stadtion Museum mit dem Turbinen-Tunnel.
Auf dem Camping waren wir umzingelt von Kanadiern und wir konnten ihre Campinggewohnheiten beobachten. Hauptsache Feuer, jeder nimmt sein Getränk mit zum Feuer und alles ist im Einwegbecher mit Röhrli. Abgewaschen wird nicht, man geht in Tim Hortens einer Imbisskette. Wir diskutieren über Plastikröhrli und Plastiksäckli, hier kann keiner etwas trinken ohne ein Röhrli.
Ich möchte betonen, alles was in diesem Blog steht basiert auf eigenen Erlebnissen und Empfindungen und ist nicht als Reiseführer gedacht.

Toronto ist eine grosse Stadt, die Grösste in Canada. Sie ist auch eine Sport- und Kulturstadt. Wir sind in einer Bar mit zwei Frauen ins Gespräch gekommen, Baseball und Hockey ihre Sportarten. Leider ist Toronto in den Playoffs wenige Tage vorher gegen einen schwächeren Gegner aus Florida rausgefallen, so war die Stimmung etwas gedämpft. Am Abend war ein Baseballspiel mit den Blue Jays gegen New York, sie wollten uns überreden auch zu kommen, aber wir wären nicht mehr nach Hause gekommen, schade. Die zwei waren überrascht, dass Touristen mit ihren ÖV fahren, sie selber würden nie fahren, zu kompliziert. Eigentlich ist es nicht so kompliziert nur das Ticketsystem ist schwieriger. Zuerst Transit, dann GO und zum Schluss noch YRT, man muss dreimal bezahlen.
Die Stadt ist lebendig wie eine Stadt sein muss. Manchmal hat man eher das Gefühl im asiatischen Raum zu sein, Kanadier sieht man weniger, nur zum Spiel am Abend. Der CN-Tower ist 553 Meter hoch und das Wahrzeichen der Stadt. Mit der Fähre kann man auf die Insel fahren um die schöne Skyline zu sehen. Der St.Lawrence Market wollten wir besuchen, Montag geschlossen. Zu Fuss gibt es viel zu entdecken. Wir besuchten auch Canada‘s Wonderland, der Europapark von Toronto. Marc hetzte mich auch gleich auf sämtliche Achterbahnen, bis unsere Halswirbel die Kräfte nicht mehr ausgleichen konnten. Eine Bewährungsprobe für die Parks in den USA. Wir haben Toronto und die Umgebung wieder verlassen und fahren auf der legendären Trans-Canada durch schöne kanadische Landschaften. Das Tanken mit unserem Grisu ist oft sehr amüsant. Gesten wollte einer sein Auto mit Anhänger gegen Grisu eintauschen, ich habe dankend abgelehnt. Es ist nicht selten, dass Autos an uns vorbeifahren und hupen um uns zu zeigen, dass sie unser Mobil richtig cool finden. Wir werden oft gefragt ob man in diesem Auto auch schlafen könne und ob es ein WC drin hat. Für ihre Verhältnisse ist es undenkbar in einem so kleinen Gefährt ohne Slideout zu reisen. An einem unserer Schlafplätze haben wir tatsächlich den ersten Schwarzbären gesehen. Es war so überraschend, dass wir nicht mal ein Foto machen konnten bevor er wieder im Wald verschwand. Heute sind wir in Thunder Bay angekommen und schlafen einmal mehr an einem Hafen. 

Liebe Grüsse bis zum nächsten Mal
Claudia und Marc