Hallo zusammen
Nach den endlosen Feldern und vielen Kilometern sind wir guten Mutes in Calgary angekommen. Wir haben uns auf die Stadt gefreut, da wir das letzte Mal nur den Olympiapark von 1988 besucht haben.
Schon damals waren wir davon nicht mehr sehr beeindruckt. Wir haben bei einem Einkaufszentrum am Stadtrand einen Overnight PP gefunden. Es war völlig ok, man musste sich registrieren, die
Übernachtung war aber kostenlos, beleuchtet und bewacht. Wir haben uns etwas darüber lustig gemacht. Es kamen uns die Tipps von einem Kanadier in Toronto in den Sinn. Er fragte uns, habt ihr eine
Waffe? Unsere Antwort war, wegen den Tieren? Er meinte, nein mit denen kannst du dich arangieren. Wir haben uns jetzt einen Bärenspray gekauft.
Der Parkplatz war super gelegen um mit dem Zug in die Stadt zu fahren. Leider hat uns Calgary aber überhaupt nicht gefallen. Wir haben alle die nennenswerten Stadtteile besucht und sind sehr
enttäuscht wieder zurück zu Grisu gefahren.
Wir reisten weiter nach Banff NP. Hier haben wir uns entschlossen mal etwas Tempo raus zu nehmen und etwas zu bleiben. Es war ein guter Ausgangspunkt für Wanderungen und Biketouren. Vom Camping aus hatte es einen Bus nach Banff. Wir waren überrascht wie sich dieser Ort verändert hat. Von Tag zu Tag nahm der Touristenstrom fahrt auf. In der Hochsaison sollen sich hier täglich bis 50`000 Personen tummeln. Das ist definitiv nichts mehr für uns. Banff ist so etwas wie Interlaken, man hat alles nur keine Kanadier. Wir wollten die Wanderung auf den Sulphur Mountain unternehmen, eine mässig gute Idee. Das Wetter war sehr unsicher, also war unsere Idee mit der Gondel rauf zu fahren und zu schauen wie es sich entwickelt und dann runter zu laufen. Leider konnte man aber nicht nur einfach lösen und die Zeit für die Retourfahrt muss man auch angeben. Das Ticket kostet 80$ und die Schweizer Gondel ist noch mit Handbetrieb. Trotz allem haben wir uns entschieden rauf zu fahren und das sehr teuer Ticket zu bezahlen. Das Wetter war zwar immer noch unsicher, aber wir gingen zu Fuss um den Berg wieder runter. Kleine Tiere haben wir sehr viele gesehen, aber Glück oder nicht, keine Bären. Der Weg endete schliesslich bei der Höhle und den Bädern von Banff, dem Ursprung der Nationalparks. Die diversen Seen im NP haben wir mit dem Velo abgefahren. Auf unserem Camping waren wir wie im Zoo, viele Tiere nutzen die Grasflächen dazwischen um zu fressen. Elk‘s, Deer's, Sheeep's und auch ein Coyote hat uns besucht, leider haben wir nicht alles fotografieren können.
Nach ein paar richtig schönen Tagen in Banff wollten wir weiter nach Lake Louise. Wir haben uns das Gebiet grösser vorgestellt und zum Glück war der Camping voll, wir waren gezwungen was anderes zu finden. Camping Silverhorn Creek, der schönste Camping den wir seit langem gesehen haben. Sollte jemand von euch in diesem Gebiet reisen unbedingt da übernachten. Wir waren nicht lange da, kam wieder einmal kanadischer Besuch, Diana und Lars. Nach einer längeren Plauderei haben wir Adressen ausgetauscht damit wir sie auf Vancouver Island besuchen können. Eigentlich schön, die Kanadier und die Amerikaner sind extrem kontaktfreudig was man von uns Schweizern nicht behaupten kann. Wir sind ja gestempelt mit unserer Autonummer, haben wir aber Schweizer mit Mietautos um uns herum reden sie lieber nichts, als sich als Deutsch-Schweizer zu outen. Tobias und Zuzka aus Deutschland waren auch auf dem schönen Silverhorn Creek. Später waren sie dann in Jasper auch wieder auf dem selben Camping. Wir haben zusammen einen schönen Abend verbracht. So erleben wir immer wieder schöne Begegnungen.

Auf dem Weg nach Jasper haben wir halt auf dem Icefield gemacht. Eine Touristenattraktion in der Gletscherwelt. Hier hat es einen Skywalk, den wollten wir besuchen. Anfänglich waren wir fast enttäuscht, aber bei näherer Betrachtung war es dann doch einen Besuch wert. Auf dem Icefield hat es einen Overnight Parkplatz für Wohnmobile, auf dem wir uns registrierten. Wir parkten neben einem Riesencar mit Slideouts. Als wir zurück kamen war da Bruce, ein sehr netter Amerikaner. Er sah mich an und fragte: hat du schon mal so ein RV gesehen? Ich sagte nein, worauf er meinte, ich zeige euch meinen und ihr zeigt mir euren. Wir sagen euch das Auto war riesig und er erzählte uns seine Frau macht Yoga im Wohnzimmer. Wir hatten Angst er bekommt Schnappatmung in unserem Grisu. Bruce hat uns viel Tipps gegeben für unsere Reise in den USA mit diversen Internetadressen, natürlich auch seiner, falls wir Hilfe brauchen. Bruce haben wir in Jasper wieder getroffen, auch er hat den Demster HWY als Reiseziel, wir werden ihn sicher wieder sehen. Wir sind froh, dass wir durch die Brände noch nicht gefährdet sind. Man sagt uns, im Westen seien die Brände meist unter Kontrolle. Schlimm ist es jetzt im Osten und den haben wir schon weit hinter uns gelassen. Wir haben einen Feuerwehrmann kennengelernt, er hat uns eine Routenänderung vorgeschlagen um nicht zu sehr durch verbranntes Gebiet zu fahren. Wir geniessen jetzt Jasper mit all der schönen Natur. Erkunden die Gegend mit dem Velo oder den Wanderschuhen. Auch hier hat es eine Unmenge an schönen Seen. Man sagte uns es hätte hier im Moment gut 20 Grislybären, siehe da den ersten haben wir einmal mehr mit dem Velo gesehen. Wir wanderten auf den Mt. Whistler, den Hauberg in Jasper. immer wenn wir mit dem Velo unterwegs sind kreuzen uns Schwarzbären, so auch dieses mal. Es ist ein mulmiges Gefühl aber trotzdem cool.
Unsere Reise geht weiter Richtung Norden, über Prince George.
Liebe Grüsse bis bald
Claudia und Marc
