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Durch die Weiten Amerikas bis nach Las Vegas

Hallo zusammen

Im kleinen Touristen Städtchen Sisters haben wir zwei Nächte verbracht. Der Tipp von Fränzi und Tom war super, es ist sicherlich einen Besuch wert. Bevor es weiter zum New Berry Volcanic Monument ging, mussten aber noch alle Vorräte aufgefüllt werden. Einkaufen, Wasserfüllen und Diesel tanken, unsere Kreditkarte stand kurz vor einem Kollaps. Der New Berry Volcanic NP hat uns nicht aus den Schuhen geworfen. Der Kraterrand war leider gesperrt und es war nur ein kleiner Loop offen. Nach der Umgebung von Crater of the Moon eher etwas enttäuschend. Der Blick auf die Bergkette der Three Sisters war aber fantastisch. Diese Formation gehört genau so zusammen wie bei uns Eiger, Mönch und Jungfrau. Der nächste Stopp war der Crater Lake NP. Als wir da ankamen waren überall Velos und der halbe Park war deshalb geschlossen, es war der im September stattfindende Bike-Day. Kurz entschlossen blieben wir eine Nacht um den Rest am nächsten Tag zu erkunden. Crater Lake ist wie es der Name schon sagt, ein See im Krater, blauer geht es nicht und der Kraterkegel im See ist aussergewöhnlich. Das ist eine wunderbare Umgebung. Den Lasson NP haben wir nur durchfahren, es wäre sicherlich schön gewesen, aber links und rechts der Strasse ist leider vieles abgebrannt, wie auch  auf dem Weg zum Lake Tahoe. Es soll der schönste Bergsee im Westen Amerikas sein. Für uns, eher überbewertet. Das haben wir auch zu Hause, nicht so gross aber auch so schön. Beim Check-In vom Camping mussten wir einen Zettel unterschreiben, 25'000 $ Strafe bei Bären Fütterung. Ich habe mich darüber lustig gemacht. Doch plötzlich besuchte uns ein pelziger Zeitgenosse. Der kam uns dann doch zu Nahe, ich im Auto mit offener Tür und Marc draussen am Windschutzscheibe putzen. Jetzt war der Moment da für meine Bärenpfeife. Der Bär stapfte ganz gemütlich weiter und nahm keine Notiz mehr von uns.  

Wir verliessen das Gebiet vom Lake Tahoe Richtung Yosemite NP. Unser Weg führte über unzählige Pässe mit traumhaften Landschaften. Der National Park ist mit seinen Granitfelsen ein Muss. Leider ist die Infrasruktur ziemlich veraltet. Das Visitor Center ist im Bau und für die ganze Saison geschlossen und die Campingplätze sind zu klein und nur zum Zelten. Es ist nicht zu glauben, aber durch das Valley führt eine doppelspurige Strasse. Was super funktioniert ist der Shuttlebus mit Halt an allen wichtigen Wanderrouten. Wir schliefen ausserhalb des Parks und konnten mit dem Public Transport in den Yosemite fahren. Am ersten Tag fuhren wir mit Grisu hinein. Marc wollte unbedingt am Abend zum Glacier Point um „das“ Foto zu schiessen. Wir fuhren eine gute Stunde den Berg hinauf und wieder eine Stunde runter. Ich kann also sagen das teuerste Foto unserer Reise, der Half Dome! Geniesst das Bild. Wir wanderten an zwei Tagen und haben den Yosemite am dritten Tag über die Alpenstrasse „Tioga Road“ wieder verlassen. Der Pass ging auf eine Höhe von 3031m. Die Strasse ist im Winter geschlossen. Das Alpenpanorama mit dem El Capitan, dem Half Dome, und dem Eagle Peak ist fantastisch.

Nach der Passhöhe machten wir am Tioga Lake eine Kaffepause. Einmal mehr war Grisu unsere analoge Kontaktbörse. Plötzlich kam Bob in Begleitung von seiner Frau und einer Freundin zielstrebig auf uns zu. Seine Faszination an unserem Grisu war nicht zu überbieten. Es war eine sehr nette Unterhaltung. Wir zeigten ihnen unser Fahrzeug auch innen, was sehr selten vorkommt. Bob und seine Frau Jennifer leben in der Nähe von San Francisco. Sie haben uns eingeladen, Grisu im Januar bei ihnen zu Parken und mit ihnen die Umgebung zu erkunden. Wir freuen uns schon sie wieder zu treffen. Wir wollten alles zusammen packen und weiterfahren, Pech gehabt! Da kam Nicolas mit seiner Freundin. Er aus Kolumbien und sie aus Argentinien. Sie waren mit einem noch älteren Fahrzeug unterwegs als wir, 1987. Diesmal haben wir uns gegenseitig die Fahrzeuge gezeigt. Sein Campermobil war noch Original, mit viel Charme, cool! Es war ein richtig schöner Nachmittag mit schönen Begegnungen. Bob hat uns die Route Nr. 120 empfohlen, am Mono Lake vorbei, es war fantastisch. Zum Glück war noch so schönes Wetter im Winter wäre auch diese Route geschlossen. Drei Tage fuhren wir durch wunderbare Wüstenlandschaften, die sich immer wieder veränderten. Wir haben atemberaubende Schlafplätze gefunden, welche man nicht in Worte fassen kann. Die letzte Nacht waren wir auf einem BLM Platz. Das heisst irgendwo in Mitten von nichts mit Tischen und WC für jedermann frei. Da war auch Kevin aus Las Vegas. Er war in der Vorbereitung eines Motocross Events für das kommende Wochenende. Am Abend klopfte er ans Auto und fragte, ob wir etwas vom 15 km entfernten Laden bräuchten. Das würde in der Schweiz nie passieren. Er hat uns eingeladen zu bleiben, es kämen hier ca. 500 Leute mit Töff und Quad. Es war leider erst Dienstag und uns war die Zeit zu lange bis Freitag. Also haben wir uns verabschiedet und fuhren über die Scenic Route Great Basin nach Las Vegas. Wieder einmal viele Leute und Rummel das war cool. Wir haben immer geglaubt mit der Kreditkarte ist alles möglich in Amerika, leider nein! In Vegas läuft das anders… Wir waren essen und konnten ohne unsere ID nicht mit der Kreditkarte bezahlen. Blöd, die war im Camper! Marc musste zurück, um mich im Casino-Restaurant wieder auszulösen. Später mit der ID in der Tasche wollten wir am Automaten Geld beziehen. Cash gibt es leider am Automaten nicht, nur eine Quittung, weiche man dann beim Cashier einlösen muss. Der wollte plötzlich einen Pass, wieder blöd. Mein Puls ging für kurze Zeit durch die Decke. Am nächsten Tag waren wir dann mit Pass und ID auf dem Strip unterwegs, um uns weiteren Ärger zu ersparen. Las Vegas ist aber irgendwie doch cool. Wir kommen an Silvester noch einmal zurück und haben Tickets für eine Show gekauft, dazu aber dann mehr in einem späteren Blog. In Las Vegas haben wir Vreni und Bruno getroffen. Sie reisen 6 Monate hier und sind dann wieder 6 Monate in der Schweiz. Jetzt ist ihre USA-Zeit vorbei und es geht zurück in die Heimat. 

Grösser könnte der Kontrast nicht sein. Jetzt sind wir in Page und machen mal eine längere Pause. Wir planen gut zwei Wochen hier zu sein, um alle Parks in der Umgebung in Ruhe zu besuchen. 

Wir wünschen euch eine schöne Zeit, bis zum nächsten Mal.

Liebe Grüsse
Claudia und Marc