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Utah

Hallo zusammen

Nach einer wunderbaren Zeit in Page haben wir diese Gegend Richtung Bryce Canyon National Park über die Cottenwood Canyon Road verlassen. Die Canyon Road ist eine Gravelstrecke in einer fantastischen Landschaft. Die Strasse hat einen sehr guten Zustand mit normalen Fahrzeugen gut zu befahren. Im Bryce Canyon angekommen haben wir uns über die Felsformationen gefreut. Das bekannte Amphitheater mit all seinen Hoodoos. Im National Park ist ein Shuttlebus eingerichtet, was das wandern sehr erleichterte. Wir wanderten 3 Stunden und konnten an anderer Stelle wieder aus dem Canyon kommen. Die Hoodoos von unten zu sehen war sehr eindrücklich. Das Wetter war wie immer, schön und warm obwohl wir schon im Oktober sind. Wir verliessen den National Park und machten beim Mossy Cave Trail noch einen Stopp. 

Bruce hat uns die Scenic Route 12 empfohlen. Diese Route zählt nicht umsonst zu den schönsten von Amerika. Die Fahrt war atemberaubend, die Landschaften und die Aussichtspunkte lohnen sich unbedingt. Auf dem Weg machten wir in Escalante halt und lernten Petra und Mark aus Los Angeles kennen. Sie waren auch auf dieser Route unterwegs und die Wege kreuzten sich verschiedene Male. Unser nächstes Ziel war der Capitol Reef National Park. Ein guter Punkt für die bevorstehende Sonnenfinsternis am 14. Oktober. Utah ist ein Eldorado für Camper, BLM-Land wohin man schaut. BLM sind Gebiete für freies campen. Die einzelnen Gebiete sind hier aber in etwa so gross wie die Fläche des Kantons Zürich, es findet also jeder seinen Platz. Der Capitol Reef National Park besticht durch seine Schluchten und den verschiedenen Farben, wenn man aber schon länger in Utah ist, geniesst man alles was man sieht, ohne länger hinzusehen. Das Umland hat uns viel mehr imponiert. Ca. 6 Meilen vor dem Eingang zu Capitol Reef haben wir uns in Stellung gebracht und mit uns auch Cheryl und Georges, ein sehr freundliches Paar aus Utah. Cheryl hat uns noch mit frischem Gemüse aus ihrem Garten versorgt. Alle waren aufgeregt und konnten die Sonnenfinsternis kaum erwarten. Wir konnten uns nicht vorstellen was genau passiert bei dieser Eclipse, aber auch wir waren mit einer Brille ausgerüstet. Der Mond schob sich vor die Sonne und es entstand ein Ring. Das Licht wurde etwas schattig, aber die Temperatur sank innert Minuten auf 3,6 Grad und stieg anschliessend auch so schnell wieder auf 16 Grad. Kaum war das Spektakel vorbei reisten alle wieder nach Hause. Wir sind noch geblieben und wurden von George mit weitern Reisetipps versorgt. Dieser BLM- Platz hat es uns angetan, wir hatten es nicht eilig weiter zu reisen. Wir haben unsere Wanderschuhe ausgepackt und den Berg hinter uns in Angriff genommen. Nach schönen ereignisreichen Tagen haben wir wieder Fahrt aufgenommen, mit dem nächsten Ziel, Cathedral Valley. Eine Offroadstrecke die nur noch mit Allrad und hoher Bodenfreiheit zu befahren war. Die Amerikaner mit ihren Offroad-Buggy‘s waren erstaunt bei unserem Anblick. Die Strecke führte uns gemächlich durch unwirkliche Landschaften. Natürlich gab es auch da BLM-Gebiet in Unmengen. Wieder auf befestigter Strasse ging es über Hanksville zum Goblin Valley Staat Park. Ein Areal mit einzigartigen Sandstein Figuren. Im Anschluss besuchten wir den Wild Little Horse Canyon. Ein 13 km langer Loop durch den Canyon. Teilweise war der Spalt so schmal, dass die Füsse nebeneinander keinen Platz mehr hatten, unbedingt zu empfehlen. Der nächste Offroadpfad lies nicht lange auf sich warten. Die Temple Mountain Road, diese führte wieder durch riesige BML-Flächen. 

Langsam erreichten wir die Umgebung von Moab und den Canyonland National Park. Nach gut 15 Tagen ohne Infrastruktur heisst es wieder mal einkaufen, um fit für die nächsten Ziele zu sein. Im Canyonland National Park liegt der Shafer Trail, der war ganz oben auf Marc’s to-do-Liste. Eine Offroadstrecke die ca. 1000m in den Canyon hinunter führt. Wir informierten uns im Visiter Center über den Zustand. Alles klar, befahrbar mit 4x4 Jeep und viel Bodenfreiheit. An nächsten Morgen nahmen wir den Trail in Angriff. Mein Gefühl war nicht so gut wie das von Marc, er musste mir versprechen an einem anderen Tag zu sterben. Also gut, ich gebe zu ganz so schlimm war es dann doch nicht, wie es von oben aussah. Wir sind ohne Kratzer wieder aus dem Tal gefahren. Grisu wurde zwar mächtig durchgeschüttelt inklusive das Inventar, aber mit ein paar Handgriffen war alles wieder am richtigen Platz. Wieder haben wir einen schönen Übernachtungsplatz gefunden und sind zwei Tage geblieben. Die Umgebung von Moab ist das Bikemeka von Amerika. Wir wollten wieder einmal unser Bike auspacken, mit diesen Trails ist es geradezu ein Muss. Über eine andere Gravelroute versuchten wir nach Moab zu fahren. Die Strasse entpuppte sich als anspruchsvolle Sand und Felsbrocken Route. Leider versperrte uns ein herunter gestürzter Felsbrocken den Weg, das Loch war zu klein für uns. Grisu musste gefühlt senkrecht wieder zurück fahren bis wir eine Lücke zum Drehen fanden. Jetzt sind wir uns sicher Grisu ist Offroad tauglich. Nach all der Schüttlerei und Holperei wackelt nichts am Auto aussen wie auch innen, einzig die Glühbirnen bei den Scheinwerfern müssen wir immer wieder ersetzen.

Nach den vielen Offroad Kilometern braucht unser Grisu wieder einmal etwas pflege, waschen war angesagt. Wir haben zwei Tage in Moab verbracht, um einzukaufen und zu tanken. Natürlich haben wir auch wieder einmal das Treiben in einer Touristen-Stadt genossen. Bevor wir Utah verlassen, besuchten wir noch den Arches National Park. Der ist bekannt für seine unzähligen Naturstein Bögen. Kein Bild in Moab ohne Delikate-oder Landscape Arches. Wir haben uns etwas schwer getan mit dem Arches National Park, man brauchte neben der National Parkkarte auch ein Time entry und das ging uns etwas gegen den Strich. Ja nu, wir haben den Park besucht und er war wunderschön. Um all die Bögen zu sehen muss man bereit sein etwas zu wandern, das waren wir natürlich. Das erste Mal fiel die Temperatur auf Minusgrade und am Morgen waren Handschuhe und Kapuzenpulli angesagt. 

Wir verlassen dieses Gebiet mit etwas Wehmut Richtung Colorado. Viele Strassen haben da schon Wintersperre, gut möglich dass wir abrupt auf Schnee treffen. 
Wir wünschen euch eine gute Zeit und bis bald.

Liebe Grüsse
Claudia und Marc