Hallo zusammen
Nach einer etwas längeren Pause, melden wir uns jetzt aus der Region Tucson in Arizona. Wir haben Moab über die Panoramaroute 128 Richtung Colorado verlassen. Marc wollte die höchstgelegene
Passüberfahrt in Colorado fahren, leider fiel schon der erste Schnee und die Wintersperre wurde verhängt. Also Plan B, die Scenic Route 65 durch Grande Mesa. Da fuhren wir gemütlich immer höher
durch schöne Landschaften über das Skigebiet Powderhorn. Der Pass liegt auf einer Höhe von 3320m und ist flächenmässig der grösste Tafelberg in Amerika. Wir starteten in Moab mit kurzen Hosen und
landeten auf dem Pass bei Schnee und Winterpulli. Es war das erste Mal extrem kalt. Unser Schlafplatz haben wir auf der Passhöhe bezogen, im Schnee. Am Morgen hatte sogar Grisu kalte Füsse. Marc
startete den Motor und hatte das Gefühl unser treuer Begleiter macht schlapp, er hatte zum Glück nur etwas kalt. Bei -16 Grad brauchte Grisu einfach etwas länger um in die Gänge zu kommen. Der
Bundesestaat Colorado besteht aus unzähligen Passüberfahrten. Der Nächste war der Monarchpass 3448m. Grisu meisterte alle Höhenunterschiede langsam aber stetig. In der Schweiz nicht denkbar auf
über 3000m mit einem normalen Fahrzeug zu fahren. Wir bewegen uns meistens auf einer Höhe zwischen 1800m - 2700m auf dem Colorado Plateau. Auf unserem Weg besuchten wir den Black Canyon National
Park, ein eher kleiner unbekannter Park, aber nicht weniger schön. Denver haben wir links liegen gelassen. Auf eine so grosse Stadt hatten wir keine Lust. Wir nahmen Kurs nach Colorado Springs.
Auf unserm Plan stand der Pikes Peak. Die weltweit höchstgelegene Zahnradbahn fährt auf den Gipfel 4302m. Manitou Springs, ein Vorort von Colorado Springs, war der beste Ausgangspunkt. Wir
konnten uns Tickets ergattern, um bei schönstem Wetter mit dem neusten Stadler Rail Zug hinauf zu fahren. Der Pikes Peak ist ein riesiger Kiesberg mit einer fantastischen Aussicht. Man sieht 4
Bundesstaaten vom Gipfel. Das Wetterglück war auch hier wieder auf unserer Seite, auf diesen Höhen sind wir froh wenn kein Niederschlag fällt. Die Städte hier sind nicht spannend, wir haben
Colorado Springs mit Grisu kurz durchquert und in Pueblo einen Stopp gemacht.
Nach den Höhen ging unser Weg wieder etwas südlicher, der Great Sand Dunes National Park lag aber immer noch auf über 2500m. Eine riesige Dünen Landschaft im Mitten einer Bergkulisse. Im Park konnte man über die Dünen wandern. Eigentlich wunderbar, leider war der Wind sehr stark und die Kombination mit Sand hat mir gar nicht gefallen. Ich habe das Dünenwandern abrupt abgebrochen. Auf der Route 160 ging es weiter nach Durango. Diesen Touristenort hat uns George empfohlen. Eigentlich wäre da richtig viel los. Durango ist bekannt für den Dampfzug nach Silverton. Diese Fahrt hatten wir eigentlich auf unserem Plan, leider war genau in dieser Zeit zwei Wochen Pause. Dieses Städtchen ist aber wirklich ein Besuch wert. Wir freuten uns auf den nächsten Park Mesa Verde, ein völlig anderer National Park. Hier geht es nicht in erster Linie um schöne, schützenswerte Natur sondern um Historische Klippenbehausungen. Diese wurden von nomadischen Paläo-Indianer bewohnt 750 n/Chr. Sie lebten nicht nur von der Jagt sondern pflanzten auch Gemüse und Getreide an. Es lebten bis zu 8000 Menschen in Mesa Verde. Nach diesem eindrücklichen Park haben wir Colorado wieder verlassen und die Grenze nach New Mexiko passiert. Die Landschaft verändert sich immer wieder. Obwohl wir immer noch meist über 1600m sind, merkt man den südlichen Einfluss. In New Mexiko befindet sich der Chaco Culture National Park. Wie auch der Mesa Verde ist es ein Historischer Park. Die Städte waren heiliges Land und gehörten von 850 -1250 n/Chr. zur Kultur der Pueblo- Indianer. Marc machte mit der Drohne ein paar Fotos damit man das Ausmass besser sehen kann. Es war fantastisch die Ruinen zu besuchen.
Nach vielen schönen Erlebnissen und atemberaubenden einsamen Schlafplätzen, freuten wir uns auf Santa Fe. Uns wurde dieses Touristenstädtchen ans Herz gelegt. Wir haben uns hier drei Tage niedergelassen. Zu unserer Freude gab es da einen Rail Runner von Albuquerque nach Santa Fe. Eine Stunde Zugfahrt retour kostete ganze 9 Dollar. Wir besuchten Santa Fe und auch Albuquerque, die Stadt der Route 66. Touristisch wird das sehr gut vermarktet. In Santa Fe konnten wir in den Gassen schlendern und die vielen Souvenir Shop‘s erkunden, für uns eine kurze Angelegenheit. Das Beste war der seit langem gute Kaffee. Teilweise fühlte ich mich wie in Thailand, freundliche, gepuderte Schönlinge wollte mir verschiedene Male etwas für meine Falten anbieten. Keine Sorge, ich konnte widerstehen. Weiter ging es zum White Sands National Park, eine schneeweisse Landschaft. Der Sand ist so weiss wegen dem hohen Gipsanteil im Quarzsand. In den Dünen waren Wanderwege markiert damit man wieder zurück findet. Wir reisten über Silver City, eine unglaublich riesige Minengegend. Es werden hier nicht nur Silber, sondern auch Kupfer im grossen Stil abgebaut. Unser nächste Schlafplatz war in einem Vogelschutzgebiet, an einem keinen See kostenlos und erlaubt. Mit etwas Skepsis, da wir uns das zu Hause nicht vorstellen könnten. Wir waren nicht die einzigen andere standen, zu unserem erstaunen, schon vier Tage hier. Es war ein guter Platz für den nächsten National Park, den Chiricahua. Ein kleiner unbekannter Park, super zum Wandern. Am nächsten Tag wollten wir in den Kartchner Caverns State Park, leider hatten wir nicht an die Feiertage gedacht. Alle Führungen waren über eine Woche ausgebucht, Thanksgiving! Ohne Tour konnten wir nicht in die Höhlen, schade. Also sind wir direkt weiter zum Saguaro Park, west und ost. Der Park verläuft mehr oder weniger rund um Tucson.
Weiter gehts Richtung mexikanische Grenze zum Organ Pipe Cactus Nat. Monument. Wir bleiben aber noch in den USA und fahren zurück nach Phoenix. Hier wird man schon auf Weihnachten eingestimmt,
nach Halloween ging es nahtlos zu Blinklichtern und Weihnachtsmusik. Also ganz amerikanisch….
Wir wünschen euch allen eine schöne Adventszeit.
Unser Grisu ist noch nicht geschmückt und die Weihnachtsguezli haben wir auch noch nicht gebacken. Wir werden aber sicher auch noch in Stimmung kommen.
Herzliche Grüsse
Claudia und Marc
